Durch Skandinavien – Teil 1

Kullaberg Naturreservat, in der nähe des Leuchtturms Kullens fyr, Keramikindustrie, an den Klippen , Blick auf das Meer

Mit Van, Teenies und Hund durch Skandinavien – Teil 1 Von Bayern bis Trollhättan

Manche Familien starten in den Urlaub mit Listen wie Checklisten, Backup-Checklisten und Excel-Tabellen. Wir nicht. Wir starten damit, dass ich auf ein Paket mit einer Notfalluhr warte (fragt nicht, ich wollte doch glatt arbeiten und ein UGC Video MIT dem Assessor drehen.  Social Media, Video, hätte super gepasst, aber nein). Die Uhr kam natürlich nicht, dafür wuchs der Stapel an „das brauchen wir doch sicher, oder?“-Zeug im Van. Um 18 Uhr war dann Schluss mit Packdrama: Teenies rein, Hund Elli rein, Motor an – Abfahrt.

Crew Beschreibung, für alle die uns noch nicht kennen
Erste Nacht: Parkplatz-Romantik in Deutschland
Parkplatz bei Landsberg am Lech an einer Tankstelle nähe Autobahn

Die erste Etappe war nicht aufregend. Kilometer fressen, einfach nach Norden. Unsere erste Nacht: auf einem deutschen Parkplatz. Essen aus der Kühlbox, die Teenies maulten kurz über WLAN, Elli schnupperte zwischen parkenden LKWs, und ich fragte mich, ob das jetzt schon als „Abenteuer“ gilt. Aber immerhin: wir waren unterwegs.

Landsberg am Lech – Kultur zum Vorbeifahren

Am nächsten Morgen, aufgewacht in der nähe von „Landsberg am Lech“, der Stadt, die so hübsch ist, dass sie eigentlich auf jede Bayern-Postkarte gehört. Dort gibt’s
*den Mutterturm,
*das Bayertor,
*die Altstadt mit dem fotogenen Lechwehr-Wasserfall…

Wir?

Kaffee gemacht, die beiden Teenies ins Auto, Hund nochmal kurz schnuppern lassen und dann direkt weiter. Kultur hatten wir quasi „im Vorbeifahren“. Der Gedanke an Norwegen war stärker.

Odense – Märchenstadt ohne Märchen

Abends kamen wir in Odense an, mitten in Dänemark. Ein Parkplatz am Stadtrand, ruhig, Wald direkt nebenan und Elli beschloss sofort, dass dies ihr neues Revier war.

Odense selbst wäre eigentlich ein Traum für alle, die Märchen mögen: *Hans-Christian-Andersen-Museum
*die süße Altstadt mit Märchenskulpturen,
*hübsche Cafés.

Nur wir, wir hatten keine Zeit. Wir waren auf Mission „Norwegen so schnell wie möglich“. Also, wir taten was wir tun mussten:

*schlafen 
*Waldspaziergang 
*weiter

Einfahrt zum Tunnel Richtung Schweden, danach kommt die 21km lange Oersundbruecke
Wei kommen wir nach Schweden: wichtige Infos Die Brücken nach Schweden (man braucht Kreditkarte + Humor)

Bevor man in Schweden landet, gibt es zwei imposante Betonmonster und eine kleine Fähre, die alle Vanreisenden kennen sollten:

1. Storebælt-Brücke (Große-Belt, zwischen Fünen und Seeland)

  • 18 km lang, verbindet Odense mit Kopenhagen.
  • Preis 2025: etwa 230 DKK (30–35 €) für Autos/Vans bis 6 m. Mit BroBizz wird’s günstiger.
  • Praktisch: kein Warten, einfach durchfahren.
  • Gefühl: „Wow, was für eine Aussicht!“ → kurz darauf: „Autsch, teuer.“

2. Øresundbrücke (Kopenhagen ↔ Malmö)

  • 8 km Brücke + 4 km Tunnel. Spektakulär, ikonisch.
  • Preis 2025: regulär etwa 510 DKK (\~70 €). Mit einem ØresundGO-Abo oder Online-Ticket aber auch ab \~25 € möglich.
  • Tipp: Wer nur einmal fährt, sollte vorab online buchen. Wer pendelt, braucht ØresundGO.
  • Gefühl: „Instagram-tauglich, aber die Bankkarte weint.“

3. Alternative: Fähre Helsingør ↔ Helsingborg (ForSea)

  • Nur 20 Minuten, fährt ständig.
  • Preis: für uns alle mit Van etwa 65 €.

Vorteil: kurze Pause, Hund darf mit an Deck (außer ins Restaurant). Elli hätte es geliebt.

Mein Fazit: Brücken sind schneller und spektakulärer, Fähre entspannter und hundefreundlicher. Die Kosten? In allen Fällen eine kleine Liebeserklärung an den skandinavischen Betonbau – und eine mittlere Abbuchung vom Konto.

Ah und hierzu Infos findet Ihr auf meinem Lieblingsblog, was Skandinavien angeht, nämlich Nordlandblog. Schaut da unbedingt mal vorbei.

Malmö – Stativ? Fehlanzeige.

Nach der Øresundbrücke rollten wir nach Malmö. Mission: ein Stativ kaufen. Denn ohne Stativ sehen Fotos ungefähr so aus, als hätte ein Erdbeben den Auslöser gedrückt.

Ergebnis: nichts, kein Stativ, keine Rettung.

Dafür ein kurzer Frustmoment und ein „Mama, echt jetzt?!“-Blick der Teenies.

Zoll & Einreise (Dänemark & Schweden)

Damit das Abenteuer nicht gleich an der Grenze endet, hier die Kurzversion:

Lebensmittel & Alkohol

  • Innerhalb der EU darfst du für den privaten Gebrauch fast alles mitnehmen.
  • Aber: keine frischen Fleisch-/Milchprodukte aus Nicht-EU-Ländern.
  • Alkohol: moderate Mengen sind okay, aber 5 Kisten Bier wirken verdächtig.

Bargeld

  • Mehr als 10.000 €? Melden. Sonst wird’s teuer.

Hund 

  • Dänemark: EU-Heimtierausweis, Mikrochip, gültige Tollwutimpfung (mind. 21 Tage alt).
  • Schweden: Zusätzlich muss das Tier bei der Einreise angemeldet werden – entweder online bei Tullverket oder an der roten Spur am Grenzposten. Wer einfach durchfährt, riskiert Ärger.

Kurzcheck-Liste für uns Van-Fahrer

  • Heimtierausweis, Impfnachweise, Mikrochipnummer notiert.
  • Belege für Lebensmittel & Alkohol griffbereit.
  • Kreditkarte aufgeladen für die Brücken.
  • Humor nicht vergessen – vor allem beim Mautautomaten.
Naturreservat Sträntemölla-Forsemölla Ein kleiner Rundweg führte uns vorbei an rauschenden Wasserfällen, alten Mühlen und stillen Buchenwäldern
Sträntemölla-Forsemölla – Irrtum deluxe

Eigentlich wollten wir nach Höganäs. Stattdessen landeten wir in Sträntemölla-Forsemölla, einem Naturreservat in Skåne. Und was soll ich sagen: ein Glücksfall.

Ein kleiner Rundweg führte uns vorbei an kleinen Wasserfällen, alten Mühlen und stillen Buchenwäldern. Elli blühte auf, die Teenies stürmten voran („das war aber nur ein Aufwärmspaziergang, oder?“), und ich atmete tief durch, die Natur war einfach zu schön.

Höganäs & Mölle – Klippen, Keramik und verpasste Chancen

Dann doch: Höganäs. 
Eine Gegend, wie gemalt für Outdoor-Fans: das Kullaberg Naturreservat mit seinen schroffen Klippen, der Leuchtturm Kullens fyr, dazu die Dörfer Mölle und Arild, die aussehen, als hätte jemand extra für Postkarten gebaut.

Und dann gibt’s da noch die berühmte Saluhall-Markthalle – regionale Delikatessen, Käse, Brot, Keramik.
Nur wir?
Natürlich nicht drin gewesen. Zu spät, zu doof, zu unorganisiert. Ich nenne das mal „verpasste kulinarische Bildung“.

Übernachtet haben wir in Mölle, auf einem simplen Parkplatz bei einem sehr netten kleinen Café. Kein Luxus, aber abends ruhig, da schläft man bekanntlich besser.

Elli, die Diva im Bergziegen-Modus

Am nächsten Tag: kleine Wanderung. Elli lahmte leicht – was uns nervte, weil der Tierarzt vor der Abreise nichts gefunden hatte. Aber wehe, es roch nach Abenteuer: schon hüpfte sie wie eine Gazelle durchs Unterholz. Die Teenies sprinteten begeistert mit. Ich hinterher, keuchend.

Ausrüstung? Fehlanzeige. Wanderschuhe für den Großen Teenie, Wanderhose für den Kleinen Teenie – alles noch nicht gefunden. Wir waren quasi eine Wanderfamilie in Sneakern, auf der Suche nach dem nächsten Outdoor-Shop.

Lilla Edet – Waldhotel Deluxe

Am Abend rollten wir schließlich in die nähe von Lilla Edet, kein Instagram-Hotspot, kein fancy Campingplatz, einfach Wald, See, Ruhe. Elli hatte Wege zum Schnüffeln, die Teenies machten noch eine Extra-Runde, und ich genoss einfach, dass der Van stand und der Motor aus war.

Und mit diesem Gefühl endete unser erster Reisebericht unseres diesjährigen Roadtrips nach Skandinavien.

Der Weg nach Norwegen liegt vor uns, und mit ihm Fjorde, Berge, Abenteuer… und hoffentlich endlich die richtige Wanderausrüstung.

Freut euch auf den zweiten Teil und wer nichts mehr verpassen will, gerne den Newsletter abonnieren.

Ich am Kullaberg

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